Schnitzereien aus Eiche in Tansania

Ausdrucksstark in deutscher Eiche: Eine Station des Leidensweges Christi, geschnitzt von Friedrich Kahl

Kronberg (shs).- "Es ist eine Stätte der kulturellen Begegnungen", strahlte der Kronberger Max-Werner Kahl. Nur wenige Monate ist es her, da konnte der Initiator des Tansania-Projekts die multifunktionale Kirche "Magnificat" in Sanya Juu am Rande des Kilimandscharos einweihen (TZ berichtete).
Abgeschlossen ist damit das Hilfsprojekt noch lange nicht. Nun soll die Kirche, deren Schmuckstück ein rund 1000 Quadratmeter großes, freitragendes Holzdach aus Eukalyptus ist, mit hochwertigen Holzschnitzereien verschönert werden. Derzeit ist der Deutsche Friedrich Kahl damit beschäftigt, einen Kreuzweg, den Leidensweg Christi, zu schnitzen. Für den über 70jährigen ist dies eine ganz besondere Herausforderung.
Einen Engel hat hingegen ein Mitglied des einheimischen afrikanischen Stammes als Motiv für seine Schnitzerei gewählt. Zwei Engelsflügel sollen an der Front des Altares befestigt werden.
"Wie verschieden die zwei Kulturen sind, findet sich auch in der Art des Schnitzens wieder", erzählt Max -Werner Kahl. Während Friedrich Kahl vor allem das Material aus deutscher Eiche herausgearbeitet habe, habe das Stammesmitglied ein feines weiches Holz gewählt, um darin den Engel feinfühliger, ausdrucksstärker und detaillierter zu schnitzen. Während der Engel bereits fertig gestaltet ist, soll der Kreuzweg spätestens im nächsten Jahr vollendet werden. Schließlich sei die Schnitzerei keine Arbeit, die innerhalb kurzer Zeit beendet werden könne, sondern benötige eine lange Umsetzungsphase.

Wenn die Kirche ausgestaltet ist, hat die Gruppe rund um Max-Werner Kahl bereits ein weiteres Projekt vor Augen: den Bau eines Gästehauses. "Es soll zu einer deutsch-afrikanischen Bildungsstätte werden", meinte Kahl. Zudem soll dort auch eine Blindenmission arbeiten, denn zahlreiche Kinder in Tansania leiden unter enormen Augenproblemen oder sind völlig blind. Ein afrikanischer Arzt soll als Augenspezialist ausgebildet und beruflich eingesetzt werden. Auch für dieses Projekt hofft Kahl auf die Unterstützung, vor allem finanzieller Art, innerhalb der Bevölkerung. "Die Hilfe zur Selbsthilfe geht weiter", so Kahl.

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