Kindergarten in Himo wird eingeweiht - Burgstadt-Hilfe in Afrika




Von Alexander Schneider
Kronberg. Wenn demnächst 13 Kronberger, ein Friedrichsdorfer sowie ein Frankfurter zur Einweihung des neuen Kindergartens am ebenfalls neu errichteten Frauenhaus in Himo in Tansania nach Ostafrika reisen werden, sind in ihrem Gepäck nicht nur Verbandsmaterialien aus einer in Konkurs gegangenen Sozialstation für eine Entbindungsstation in Sanya Ju, sondern auch eine Hammondorgel, Kartoffelschäler, Sauerteig, aber auch festes Schuhwerk und Filmausrüstungen. -Wir bleiben 14 Tage, und einige von uns wollen gerne den Kilimandscharo besteigen und eine Safari machen, erzählt der Kronberger Max-Werner Kahl, der die Reisegruppe führen wird.

Wie berichtet, gibt es seit vielen Jahren in Kronberg und den Katholischen Kirchengemeinden St. Alban und St. Peter und Paul eine Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Mission der Heilig-Geist-Schwestern in Tansania durch langfristige Hilfsprojekte zu unterstützen. Daraus entstanden ist bereits die von Kahl geplante und mit einheimischen Handwerkern gebaute Magnificat-Kirche in Sanya Ju sowie im 20 Kilometer entfernten Himo zunächst ein Bewässerungsprojekt mit einer von einem Kronberger gestifteten Pumpe und anschließend ein Frauenhaus für in der Landwirtschaft tätige, allein erziehende Mütter. Für deren Kinder ist der Kindergarten gedacht, der ebenfalls mit Spendengeldern aus Deutschland und vor allem aus Kronberg errichtet werden konnte.

Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ist auf dieses Projekt aufmerksam geworden: -Das Engagement der Heilig-Geist-Gemeinde für alleinerziehende Frauen und ihre Kinder findet meine volle Unterstützung. Die Rechte der Frauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter liegen mir sehr am Herzen, ließ die Ministerin Kahl in einem Brief wissen. Die deutsche Botschaft in Daressalam hat signalisiert, dass sie das Engagement der Kronberger sehr schätzt. Ein Vertreter des Botschafters in Tansania, Wolfgang Ringe, wird zur Einweihung des Kindergartens nach Himo reisen.

Zunächst jedoch wird die Reise-gruppe das von dem früheren Kronberger Wolfgang Hartmann geschaffene und mit Spendengeldern finanzierte Altarbild in der Rundkirche von Sanya Ju erstmals im Original bewundern können. Bei dieser Gelegenheit soll eine Erklärungstafel, die die Entstehung der Kirche und des Gemäldes skizziert, angebracht werden. Danach geht es weiter nach Himo. Max-Werner Kahl und Fritz Kopp werden dort den Baugrund für die als weiteren Bauabschnitt des Frauenhauses geplante kleine Kirche aussuchen und mit den bereits vorhandenen Bauplänen in Einklang bringen. Etwa 10 000 Euro liegen bereits auf dem Spendenkonto für den Kirchenbau. Ein Gönner zeigte sich nach der Lektüre der TZ sowie des Gemeindebriefes -Miteinander so vom Projekt überzeugt, dass er spontan 6000 Euro spendete. -Unser Blättchen hat uns bereits viele Spenden eingebracht, stellt Kahl fest, bittet aber gleichzeitig, -nicht lockerzulassen. Etwa 15 000 Euro fehlen noch für den Bau der Kirche.

Die mitreisenden Damen werden in der neu geschaffenen Begegnungsstätte gemeinsam mit Afrikanerinnen versuchen, aus dem mitgebrachten Sauerteig und mittels der örtlichen Gegebenheiten Brot zu backen und die Einheimischen mit der Backtechnik vertraut machen, damit sie es künftig auch alleine schaffen. Bei der Einweihung des Kindergartens wird die Gruppe gemeinsam mit den Einheimischen singen. -Wir haben kräftig geübt und der Friedrichsdorfer Organist Werner Simolka wird uns auf der Hammondorgel begleiten, freut sich Kahl auf das große Ereignis.

Und wozu all die Kartoffelschäler? -Wenn die Frauen dort mit ihren groben Werkzeugen Kartoffeln schälen müssen, bleibt meistens weniger als die Hälfte des Gemüses übrig. Wir wollen das ändern, erklärt Kahl die praktischen Mitbringsel.


So sieht es aus, das Modell der Begegnungsstätte in Sanya Juu. In wenigen Tagen werden sich einige Bürger aus Kronberg auf den Weg nach Ostafrika machen..


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