"Afrika ist unsere Zukunft"


Max-Werner Kahl aus Kronberg liegen Kirchen am Herzen – hier und fernab der Heimat. Noch steht Max-Werner Kahl im Beruf. Als Pensionär will er Menschen den Reichtum Afrikas vermitteln. Foto: Eva Wilke
In Tansania plant Max-Werner Kahl mit den Schwerstern vom Heiligen Geist Begegnungsstätten für Gott und Menschen verschiedener Kulturen. Eine Arbeit, durch die sich der Kronberger bereichert fühlt. Aber auch die Restaurierung der Schönberger St. Alban Kirche begleitete der Architekt.

„Ich baue eigentlich lieber für Menschen als für Technische Einrichtungen", gesteht Max-Werner Kahl. Der 57-Jährige ist Architekt und verdient sein Geld als Planer und Projektmanager der Deutschen Post AG. Um Bauten für Menschen kümmert sich Kahl in seiner Freizeit. Als Stadtverordneter in seinem Wohnort Kronberg und lange Jahre auch als Verwaltungsratsmitglied seiner Kirchengemeinde St. Peter und Paul. Doch nicht die zahlreichen Kronberger Aktivitäten Kahls sind es, über die regelmäßig berichtet wird, sondern seine Projekte in Afrika: Für die Kommunität der Heiligen Geist Schwestern, die am Fuße des Kilimandscharos in Sanya Juu eine Farm bewirtschaften, plant und realisiert Max-Werner Kahl zwei Kirchen, einen Kindergarten und eine Begegnungsstätte. Unterstützt wird er stets von seinen Söhnen und einer Reihe von Freunden, die Ideen, Material und finanzielle Mittel beisteuern.


Kultureller Austausch, auch im Detail. Das Bild wurde von einem tansanischen Künstler auf die
gewölbte Wand des Altarraumes gemalt. Der Entwurf dazu stammt von einem Deutschen.

„Das Leben in Afrika verändert die Einstellung." Max-Werner Kahl - Mir geht es vor allem um den kulturellen Austausch", begründet Kahl sein ehrenamtliches Engagement. - Von Afrika können wir viel lernen", meint er. Kahl vermisst in Deutschland vielerorts die wirkliche Begegnung zwischen Menschen und vor allem das Gefühl von Zufriedenheit. - Es gibt viel, was man in dieser Hinsicht aus Afrika mitnehmen kann." Seine Gebäude sollen Anstoß zum kulturellen Austausch sein. - Ich möchte weg vom Hüllenthema, der reinen Bausubstanz, hin zu den Inhalten", sagt Kahl. Deshalb wird sein - wie er beteuert - abschließendes Projekt in Sanya Juu eine Begegnungsstätte sein. Mit dem höchsten Berg Afrikas, dem Kilimandscharo auf der einen, dem Mount Mero auf der anderen Seite, soll auf dem Farmgelände in Sanya Juu ein Haus mit acht Appartements und Gemeinschaftsräumen entstehen. Besucher aus Deutschland sollen dort mit den Heilig-Geist-Schwestern leben und beten können. - Das Leben in Afrika verändert die Einstellung", sagt Kahl. -Wenn man nach Deutschland zurückkommt, ist man fröhlicher und zufriedener." Als Pensionär möchte er gerne Menschen in der geplanten Begegnungsstätte diese Erfahrung vermitteln. - Das ist ein Kulturaustausch im christlichen Sinne. Der ist in keinem Reisebüro der Welt so zu buchen."

Die 2004 geweihte Magnificat-Kirche, Kahls erstes Tansania Proiekt in Sanya Juu hat im vergangenen Monat ihren letzten Schliff bekommen. Den säulenfreien Rundbau schmückt nun ein farbenfrohes Wandgemälde mit dem Titel - Magnicifat". Auch dieses ist durch kulturellen Austausch entstanden. Der Entwurf stammt vom Deutschen Wolfgang Hartmann, gemalt wurde das Bild vom jungen tansanischen Künstler Sigfried Jordan. Die „kleine Schwester der Magnificat­Kirche", wie Kahl sie nennt, wird bald in Himo entstehen, wo die Heilig-Geist-Gemeinschaft (Säkularinstitut der Frauen im Opus Spiritus Sancti) ein Frauenprojekt betreut.

Max-Werner Kahl hofft, dass die Arbeit mit den Heilig-Geist­ Schwestern weitere Motoren findet, die Ideen einbringen und verwirklichen. - Ich bin sicher, dass sich durch unsere Gruppe immer mal wieder etwas ergeben wird."
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