Handfeste Hilfe
Dank großzügiger Spenden kann die Paul-Albert-Simon-Schule in Tansania wachsen
Die Paul-Albert-Simon-Schule in Tansania wird erweitert: Max-Werner Kahl, Architekt und Projekt-Motor, konnte sich jetzt bei einer Afrika-Reise vom Baufortschritt überzeugen.

Von Alexander Schneider


Gruppenbild am Rohbau: Mit der Erweiterung der Paul-Albert-Simon-Schule in Tansania geht es gut voran. Foto: tz


Kronberg. In Kronbergs – inoffizieller – Partnerregion in Tansania kommen die Dinge offenbar gut voran. Max-Werner Kahl, Architekt und Förderer des Aufbaus von kirchlichen Gemeinschaftseinrichtungen in Sanya Juu und Himo – dort sind unter seiner Ägide inzwischen zwei Kirchen, eine Schule, ein Kindergarten sowie die deutsch-afrikanische Begegnungsstätte Amani-Haus entstanden, beziehungsweise im Entstehen – kehrte jetzt von einer mehrwöchigen Reise aus Tansania zurück. Im Gepäck hatte er nicht nur afrikanisches Kunsthandwerk als Mitbringsel, sondern auch gute Nachrichten.
Die in Erinnerung an den früheren, in Tansania verstorbenen Kronberger Pfarrer Paul-Albert Simon nach diesem benannte und erst 2009 eingeweihte Grundschule wird derzeit wegen des enormen Bedarfs schon wieder erweitert. In dem Gebäude gibt es einen Tagesraum und einen Ruheraum für den Kindergarten, zwei Klassenräume und eine Lehrerwohnung.
Der Kindergarten konnte 2008 eröffnet werden, die erste Grundschulklasse im Februar 2009, die zweite ein Jahr später, die dritte im Januar 2011. Nach Kahls Plänen wird nun noch Platz für weitere Grundschulklassen geschaffen, um den Kindern einen qualifizieren Abschluss zu ermöglichen.
"Ohne die Hilfe vieler Spender hätten die Kinder keine Chance auf eine solche Schulausbildung." 100 000 Euro wird der Anbau, der die Form eines Schiffsbugs hat und bereits fast im Rohbau steht, kosten. 80 000 Euro davon stammen aus der Mission-Sternsingeraktion, 20 000 Euro müssen, so Kahl, über private Spendenaktionen aufgebracht werden.

Anbau in Schiffsform
Die Klassenzimmer sind quasi an der "Schiffswand" angeordnet, dazwischen befindet sich eine Art Atrium als Pausen- und Aufführungsraum. Kleiner Höhepunkt: Vorne, am "Bug", wird es eine Rutschbahn ins tiefergelegene Außengelände geben, zum Spielen, aber auch als Fluchtweg. Im Atrium wird ein Baum gepflanzt, der mit seinem Geruch Moskitos vertreibt.
Ausgestattet wird die Schule übrigens mit im Zuge des Schulbauprogramms nicht mehr benötigten Möbeln aus dem Hochtaunuskreis. Landrat Ulrich Krebs (CDU) hatte sie Kahl zur Verfügung gestellt. Die beiden Container mit den Möbeln befinden sich bereits seit einiger Zeit in Afrika und warten nur darauf, ausgeräumt zu werden. "Auch die Container selbst sind eine Spende", sagt Kahl. Der internationale Logistikdienstleister DHL Global Forwarding hat sie zur Verfügung gestellt und kostenlos an ihren Bestimmungsort gebracht. Nachdem sie ausgeladen sind, werden sie zu Unterkünften umgebaut.

Bildung und Arbeit
Das Projekt schaffe nicht nur Schulraum, sondern es gebe den Menschen dort auch über längere Zeit Arbeit, sagt Kahl. Auch seien junge afrikanische Ingenieure in die Arbeiten einbezogen und könnten so vom deutschen Wissen profitieren.
Bei seinem jüngsten Besuch am Fuße des Kilimandscharo kümmerte sich Kahl nicht nur um den Schulbau, sondern auch um die Ausstattung der neuen Kirche in Himo. Er war dazu extra für eine Woche an die Ostküste von Tansania geflogen, um sich nahe der Grenze zu Mosambik mit dem Benediktiner und Künstler Pater Polykarp zu treffen. Der Pater hatte viele Jahre in Frankfurt gewirkt. Es ging bei dem Besuch um Kunst am Bau, um zwei Weihwasserbecken und einen Ambo aus blauem Granit.


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