Weihnachtscontainer für Afrika

Jede freie Fläche wurde ausgenutzt, um möglichst viel Spenden für Afrika in den Laster packen zu können. Foto: privat


Von Kronberg nach Tansania - Spenden aus dem gesamten Hochtaunuskreis auf dem Weg nach Mombasa Koffer packen hieß es für die Kronberger Initiative zugunsten von Tansania. Und zwar mehr als 100 Stück, die bald in Afrika ankommen sollen.

Kronberg. Die von Kronberg aus organisierte und vorerst letzte große Lieferaktion zu den zwei Projekten Himo und Sanja Yuu ist erfolgreich gestartet. Schon vor Monaten hatten viele Medien, darunter die TZ, auf den Containertransport nach Tansania aufmerksam gemacht. Danach gingen nahezu wöchentlich Anrufe aus dem gesamten Hochtaunuskreis mit Angeboten wie: „Wir haben für das neue Krankenhaus in Sanja Yuu Großmutters weiße Lein- und Baumwollbetttücher“ bei Max Werner Kahl ein. Seit vielen Jahren setzt er sich ehrenamtlich für den Bau zahlreicher kirchlicher und sozialer Einrichtungen in der Region Himo am Fuße des Kilimandscharo in Tansania ein. Das bislang im Rohbau befindliche Krankenhausgebäude in Sanja Yuu soll außerdem mit medizinischen Geräten und Einrichtungsgegenständen ausgestattet werden.

Die Spendenbereitschaft war groß - und die zur Verfügung gestellten Produkte abwechslungsreich: „Mit der angebotenen Vielfalt der Nähmaschinen hätte es fast Spaß gemacht, ein Museum einzurichten“, erklärt Kahl. Dafür sind sie aber nicht gedacht: In Afrika sollen sie als Grundausstattung einer kleinen Familien-Firmengründung zum Einsatz kommen. Immerhin werden etwa 85 Prozent aller benötigten Textilien, die auf den Märkten in Moshi und Arusha angeboten werden, überwiegend von Frauen und deren Familienangehörigen in Heimarbeit hergestellt. Hier sind zum Teil Nähmaschinen im Einsatz, die mit einem Alter von bis zu 100 Jahren getrost als antik bezeichnet werden können. Am vergangenen Samstag traf sich eine Gruppe Helfer auf dem Gelände der Gesamtschule Stierstadt, um den dort bereits wartenden Lastwagen mit den vom Hochtaunuskreis gespendeten Schulmöbeln zu beladen. Im Anschluss daran fuhr der Konvoi Richtung Mammolshain zum Bernhard Bendel Haus, um dort weitere Spenden aufzuladen. Hier kamen unter anderem medizinische Geräte, Kühlschränke und Werkzeug mit an Bord. „Horst Jost und David Kahl erhielten von den anwesenden Packern den Titel 'Die Superstauer'“, berichtet Kahl lachend. Immerhin mussten zu den 300 Schulstühlen, 40 großen Tischen - vorgesehen für die Dining Hall in der Schule in Himo -, zusätzlich etwa 100 Kisten, Koffer und Pakete fachmännisch verstaut werden, um ein Verrutschen der Ladung auf dem langen Transportweg per Schiff nach Mombasa zu verhindern.

Das Containerschiff soll im Dezember 2013 im Hafen von Mombasa eintreffen. Nach Erledigung der Zollformalitäten wird der Container mittels eines Spezialfahrzeugs mit Seitenlader nach Sanja Yuu in Tansania transportiert. Ob der Hilfstransport rechtzeitig vor Weihnachten bei den Empfängern, den Holy-Spirit-Sisters, eintreffen wird, bleibt eine Überraschung.


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