Ein Container voller Hilfe

Einer dieser Container ist für die beiden Projekte bestimmt. Foto: tz


Von Alexander Schneider
„Ein Schiff wird kommen“, hatte der Kronberger Max-Werner Kahl den Holy-Spirit-Schwestern in Tansania signalisiert. Er sollte Recht behalten, der Dampfer ist angekommen, darauf ein Container voll mit Hilfsgütern für das „Magnificat“-Projekt.

Kronberg. Angekommen: Rechtzeitig vor Weihnachten ist in der ostafrikanischen Hafenstadt Mombasa ein riesiges Containerschiff eingelaufen, an Bord ein 40-Fuß-Container, bepackt mit Hilfsgütern für die Region Moshi zu Füßen des Kilimandscharo. Die in dem Container verpackten medizinischen Geräte, Schreib- und Nähmaschinen sowie Schulmöbel sind für das „Magnificat“-Projekt von Max-Werner Kahl bestimmt. Nach Erledigung der Zollformalitäten in Mombasa wurde der Container mittels eines Spezialfahrzeugs mit Seitenlader nach Sanja Yuu transportiert, wo er, noch rechtzeitig vor Weihnachten bei den Holy-Spirit-Sisters eintreffen wird.

Kahl, der für sein Engagement in Afrika im September mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, arbeitete bereits zum zweiten Mal mit den Seefrachtexperten von DHL Global Forwarding zusammen, die die Hilfsinitiative unterstützen. Bereits 2011 hatte DHL einen mit Hilfsgütern gepackten Container kostenlos bereitgestellt, transportiert und verzollt. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir mit unseren Kontakten zu Reedereien die Initiative unterstützen“, so DHL-Manager Andreas Bödeker.

Ende Oktober war es endlich soweit. Der Container konnte mit Spenden von Schulen und Privatpersonen beladen werden und auf die lange Reise nach Ostafrika geschickt werden. An Bord befanden sich von Landrat Ulrich Krebs (CDU) bereitgestellte Schulmöbel, rund 300 Stühle und 40 Tische, 100 Kisten mit medizinischen Geräten, Kühlschränken und Werkzeugen. Zusätzlich wurden noch mehrere Nähmaschinen geladen, die in Sanya Juu für eine Familienfirmengründung benötigt werden. Kahl ist von der „Punktlandung“ begeistert: „So eine tolle Unterstützung ist Gold wert.“ Ohne die wäre diese vorerst letzte große Lieferaktion zu den beiden Projekten Himo und Sanja Yuu kaum so erfolgreich gestartet.

Schon vor Monaten hatte Kahl keine ruhige Minute mehr: „Ständig gingen Anrufe mit Angeboten ein.“ So kamen große Mengen Bettwäsche für das neue Krankenhaus in Sanja Yuu und viele Nähmaschinen zusammen, „sogar eine elektrische Singernähmaschine war dabei“, freut er sich über die Vielfalt und den guten Zustand der Sachspenden. Nähmaschinen seien besonders gefragt: „85 % aller Textilien, die auf den Märkten in Moshi und Arusha angeboten werden, werden von Frauen und deren Familien in Heimarbeit hergestellt. Hier sind zum Teil noch Nähmaschinen im Einsatz, die fast 100 Jahre alt sind.“

In Kronberg hatte man es kaum erwarten können, die Ladung endlich zusammenstellen zu können. Mit großem Spaß waren die vielen Helfer an die Arbeit gegangen, wobei das platzsparende Beladen des Containers schon großen Überblick und Geschick beim Stauen erforderte. Schließlich sollte unterwegs bei möglicherweise rauer See nichts verrutschen oder kaputtgehen. Am Ende passte dann aber doch alles hinein, selbst die sperrigen Stühle und Tische für die Dining Hall in der Schule in Himo.


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