Moskitonetze und medizinische Geräte im Gepäck<br/>Eine 19-köpfige Gruppe unter Leitung von Max-Werner Kahl besucht das Magnifikat-Projekt in Tansania
Eine 19-köpfige Reisegruppe ist am Samstag unter der Leitung des Kronbergs Max-Werner Kahl nach Tansania aufgebrochen. Erst die Arbeit im Magnifikat-Projekt, dann das Vergnügen: Die Gruppe wird in der Serengeti auf den Spuren von Prof. Bernhard Grzimek wandeln.
Von Alexander Schneider

Kronberg. Wie berichtet, ist pünktlich am Heiligen Abend ein unter anderem mit Schulmöbeln, Nähmaschinen, medizinischen Geräten und Wäsche aus Kronberg und dem Hochtaunuskreis prall gefüllter DHL-Container in Sanja Yuu, Tansania, eingetroffen. Dort hat der Kronberger MaxWerner Kahl vor vielen Jahren ein großes Hilfsprojekt angeschoben, des er seitdem intensiv fördert. Der Jubel der Afrikaner über die „Weihnachtsgeschenke“ sei riesig gewesen. Noch größer dürfte die Freude gewesen sein, als es hieß: „Der Container war zu klein, es kommt noch mehr!“ Nun ist eine 19-köpfige Reisegruppe um Max-Werner Kahl vom Frankfurter Rhein-Main-Flughafen zur Auslieferung dessen, was nicht mehr in den Container gepasst hat, nach Afrika aufgebrochen: Laptops, Moskitonetze, medizinische Geräte, Laternen, Wäsche – zusammen 884 Kilo, verteilt auf 51 Gepäckstücke. Dazu kommen noch 4500 Euro, Erlös eines Golf-Benefizturniers, das Kahl im Sommer organisiert hatte.

Zittern am Zoll

Aus Schaden wird man klug: Nachdem sich bei einer früheren Reise nach Tansania ein Mitglied der Gruppe fahrlässig von dieser entfernt hatte und auf dem Flughafen von Nairobi kurzzeitig als vermisst gemeldet werden musste, hat Kahl nun am Samstag beim Check-in auffällige Amani Haus Kappen an alle Mitreisenden verteilt. Das Amani-Haus in Sanya Juu ist eine von Kahl gebaute deutsch-afrikanische Begegnungsstätte. Mit einer solchen Mütze auf dem Kopf sollte niemand mehr verloren gehen. Probleme im grenzüberschreitenden Verkehr sind dennoch nicht ausgeschlossen, denn: Da die Gruppe über Addis-Abeba einreist, verlangen die tansanschen Behörden eine Gelbfieberimpfung. Die hat aber nicht jeder, zumal es in Deutschland derzeit keinen Impfstoff gegen diese Tropenkrankheit gibt. „Irgendwie werden wir sie schon ins Land bekommen. Erfah- rungsgemäß sind die Zöllner, was Geld anbelangt, sehr flexibel...“, meinte Kahl vor der Abreise in Frankfurt vielsagend.

Das nächste Abenteuer wird darin bestehen, all die 51 Gepäckstücke zügig und nachfragefrei durch den tansanischen Zoll zu manövrieren, bevor sie dann am Kilimanjaro International Airport auf die bereits wartenden Geländewagen der Holy Spirit Sisters geladen und sicher ins Amani-Haus nach Sanja Yuu transportiert werden können. „Alles wird gut“, war sich der afrikaerprobte Kahl vor dem Abflug sicher.

Im Anschluss Safari

Zur Reisegruppe gehören diesmal Kronberger Parlamentarier, Ärzte, ein Koch, Ingenieure, Banker, Krankenschwestern und Lehrer. Sie alle waren schon ganz aufgeregt, erwartet sie doch ein abwechslungsreiches, spannendes und auch strammes Programm, an dessen Beginn eine Projektwoche mit den Afrikanern in Sanya Juu steht: die im Bau befindliche Dining Hall der Begegnungsstätte, das Schulprojekt – es gibt viel zu tun. Das gilt auch für den mitreisenden HNO Arzt, der in Sanya Juu Reihenuntersuchungen vornehmen will. Der Koch wird gemeinsam mit den Holy Spirit Sisters deutsch-afrikanisch kochen.
Im zweiten Teil der Reise geht es dann in den weltberühmten Serengeti-Nationalpark. Der Direktor des Frankfurter Zoos, Prof. Dr. Manfred Niekisch, hat an dem Golf-Benefiz-Turnier teilgenommen und so großes Interesse an Kahls Afrika-Projekt entwickelt, dass er die fünftägige Safari durch das Naturwunder Serengeti über den derzeit in Afrika weilenden Geschäftsführer der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft, Dr. Christof Schenck, organisieren ließ. Auch das könnte ein beeindruckendes Erlebnis werden.

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