„Dininghall“ und Mensa 2015 fertiggestellt<br/>Dank der Hilfe aus Kronberg erhalten 300 tansanische Kinder bald täglich frisch gekochtes Essen
Von Alexander Schneider
Die Frankfurter Metzler-Stiftung fördert das Tansania-Projekt des Kronbergers Max-Werner Kahl mit 10 000 Euro. Mit dem Geld, das um 5000 Euro an privaten Spenden aufgestockt wird, soll in Himo eine Schulmensa und eine Küche finanziert werden.

Kronberg. Die nach dem früheren Kronberger Pfarrer benannte Paul-Albert-Simon-Schule in Himo/Tansania geht nun doch allmählich ihrer Vollendung entgegen. Der Kronberger Architekt Max-Werner Kahl hat im Rahmen seines von vielen Mitstreitern begleiteten und geförderten Tansania-Hilfsprojekts nicht nur die Magnificat-Kirche und das Amani-Haus als deutsch-afrikanische Begegnungsstätte in Sanya Juu gebaut, sondern auch im wenige Kilometer entfernten Himo Aufbauarbeit geleistet. Er berichtete der TZ jetzt, dass eine seit einiger Zeit klaffende Finanzierungslücke geschlossen werden konnte. Die Schule wird deshalb bald durch eine „Dininghall“ und ein Kochhaus erweitert. In der etwa 200 Quadratmeter großen Mensa, mit deren Bau bereits begonnen wurde, können die rund 300 Kinder der Paul-Albert-Simon-Schule täglich verpflegt werden. Das Schulessen soll in dem benachbarten Küchentrakt von einheimischen Frauen gekocht werden.

Ehrgeiziges Projekt

„Eigentlich sollten die Mensa und die Küche bereits diesen Sommer fertig sein – das hat leider nicht ganz geklappt“, sagt Kahl. Der Investor, der die finanzielle Basis für das ehrgeizige Projekt legen sollte, war leider tödlich verunglückt, so dass die Pläne der Kronberger erst einmal ins Stocken geraten waren. Man sei daher gezwungen gewesen, auf die Suche nach neuen Geldgebern zu gehen, berichtet Kahl, der nun auch „Vollzug“ melden kann: „Über private Kontakte ist es uns gelungen, die Frankfurter Metzler-Stiftung für unser Projekt zu gewinnen und den Stiftungsvorstand von der Nachhaltigkeit zu überzeugen“, erklärt Kahl.
Die Stiftung des Frankfurter Bankiers und Mäzens Friedrich von Metzler legt in ihrer Arbeit den Fokus auf Kinder und Jugendliche. Die seien „unsere Zukunft, und ihre Zukunft ist das Kapital, mit dem wir sorgsam umgehen müssen“, heißt es in den Statuten der Einrichtung. Die Stiftung fördert langfristig, denn um nachhaltig etwas zu bewegen, brauche es einen langen Atem. Die Stiftung hat für die Errichtung des Speisesaals und der Küche 10 000 Euro zur Verfügung gestellt. „Das reicht nicht ganz, um die ,Dininghall‘ fertigzustellen und das Kochhaus zu errichten, aber weitere 5000 Euro konnten in der Zwischenzeit durch private Spenden eingeworben werden. Damit müssten wir dann hinkommen“, glaubt Kahl, so dass die beiden Gebäudeteile im kommenden Jahr eingeweiht werden können.

Riesiges Wandfresko

Eine weitere Spende ist dagegen nicht in Geld aufzuwiegen: Der künstlerisch hochbegabte Benediktinerpater Polycarp, mit dem Kahl bei seinen Hilfsprojekten bereits mehrfach zusammengearbeitet hat, hat sich bereiterklärt, ein riesiges Wandfresko an einer Giebelwand der „Dininghall“ anzubringen. Auf acht mal vier Metern soll es Jesus und die „wundersame Brotvermehrung“ darstellen und somit zum Symbol für die Schulspeisung werden. Pater Polykarp wird dabei mit dem tansanischen Künstler Siegfried Jordan Hittu zusammenarbeiten. Der hat eine enge Verbindung zum deutschsprachigen Raum und ist Assistent des Kirchenmalers Polykarp, der seit 50 Jahren in dem afrikanischen Land in einer Partnerdiözese Würzburgs lebt und wirkt.


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