Neue Perspektiven

Kurz vor Weihnachten feierten die Heilig-Geist-Schwestern in Rauya ihr 50-jähriges Ordensbestehen. Wenige Wochen zuvor wurde in Sanja Yuu vom tansanischen Premierminister Mizengo Pinda die dortige Schule offiziell eröffnet.



Ein Blick ins Innere – fotografiert von Stephan Cropp


Kronberg.
Bei ihrer Eröffnung erhielt die Schule in Anlehnung an die etwa 300 Meter entfernte Magnifikat Church deren Namen. Die Magnifikat School ist eine private Secondary School mit Internat. Heute schon ist die Schule weit über die Grenzen Sanja Yuus hinaus bekannt. Es kommen Schüler vom 1000 Kilometer entfernten Daressalam, aber auch aus dem Süden Tansanias aus der Hochebene der Makonde. Die Eltern der Schüler müssen ein jährliches Schulgeld zahlen.

Durch die unterschiedlichen Unterstützungen unter anderem aus Kronberg haben auch mittellose Eltern die Chance, ihre begabten Kinder in die Schule zu schicken. Aus Kronberg kommen Sach- und Geldspenden sowie die Erlöse von Benefizkonzerten.

Anlässlich der Eröffnung verweilte der tansanische Premierminister im etwa 500 Meter entfernten Amani-Haus. Zur Sicherheit des Ministers und seiner Delegation wurden die hinteren Zugänge mit zwei zusätzlichen Stahltüren gesichert, darüber hinaus wurde Chumba Max (jedes Zimmer im Haus hat von den Schwestern einen entsprechenden Namen bekommen) zusätzlich mit typisch afrikanischen Sitzgruppen ausgestattet.

Wie die Leitung, Schwester Maria Jukunda, mitteilte, war der Premierminister zutiefst beeindruckt von der Idee und der Ausgestaltung der deutsch-afrikanischen Begegnungsstätte.

Langer Weg
Das Amani-Haus hat seine eigene Geschicht. 2004 entstand die Idee zwischen der Leiterin Schwester Elisabeth Massawe und dem Kronberger Architekten Max-Werner Kahl, eine afrikanisch-deutsche Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten zu planen. Zwei Jahre später, 2006, erfolgte der Baubeginn. Das Geld dafür zusammenzubekommen war nicht leicht, aber es hat schließlich doch geklappt. 2009 wurde dann die Halle ausgestaltet und ein etwa 240 Quadratmeter großes Wandbild angefertigt, das die Geschichte der Heilig-Geist-Schwestern zeigt. Die feierliche Einweihung erfolgte 2010.

Nicht zu vergessen: Zwischen 2009 und 2012 wurde ein deutsch-afrikanisches Museum eingerichtet, in dem die Kulturen, die Lebensgewohnheiten und die Formgeschichten gegenübergestellt werden.

In den Jahren der Nutzung seit der Einweihung hat sich die angedachte Grundidee des Hauses verwirklicht. Das Amani-Haus ist ein Haus der geistlichen Einkehr für Exerzitien, Meditation, Gebet, der Ruhe und Besinnung. Es soll die Begegnung zwischen Afrikanern und Europäern, Jugendlichen und Erwachsenen ermöglichen. Und es ist ein Haus des Austauschs und Studiums der anderen Kultur und Sprache, der Sitten und Gebräuche, der Pflanzen- und Tierwelt.

Für die Kronberger Reisegruppe, die einmal im Jahr nach Tansania kommt, ist das Haus selbstverständlich zur ersten Anlaufstätte geworden.

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