Im Zeichen des Kreuzes zum Verdienstkreuz
Kronberg/Wiesbaden.
In Anerkennung seines Engagements „für ein lebendiges und soziales Miteinander“ ist der Kronberger Kommunalpolitiker und Architekt Max-Werner Kahl mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Kahl hat die Ehrung in der Hessischen Staatskanzlei aus der Hand des für Bundesangelegenheiten zuständigen Staatsministers Michael Boddenberg (CDU) entgegengenommen.

In der von Bundespräsident Joachim Gauck (CDU) unterzeichneten Urkunde wird auf Kahls ehrenamtlichen Einsatz beim Bau zahlreicher kirchlicher und sozialer Einrichtungen in der Region Himo am Fuße des Kilimandscharo in Tansania Bezug genommen.

Boddenberg sagte dazu, Kahl sei eine jener Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken immer wieder beweisen, dass das Ehrenamt nicht nur in Sonntagsreden seinen Platz hat, sondern gelebte Realität sei. Der Kronberger halte es in diesem Sinne mit John F. Kennedy und dessen berühmt gewordenem Appell an die Bürger der USA: Er frage nicht, was der Staat für ihn tun könne, sondern was er für den Staat tun könne.

Kahls Wirken sei darüber hinaus von tiefer christlicher Nächstenliebe geprägt. Menschen wie er lebten den Grundsatz, wonach der Eintritt in den beruflichen Ruhestand nicht das Ende des aktiven Lebens sei, sondern eine stetige neue Herausforderung. Kahl verbinde seinen reichen beruflichen Erfahrungsschatz in großer Professionalität mit seinem ehrenamtlichen Wirken in der Kronberger Kommunalpolitik, mehr aber noch mit seinen Aktivitäten in Afrika.

Max-Werner Kahl erklärte in seiner Dankesrede, dass ihm seine berufliche Erfahrung als Architekt den Blick dafür geöffnet habe, „Nötiges mit Nützlichem für einen fast vergessenen Kontinent zu verbinden“. Oft sei er mit seinen Projekten auf Zweifel an der Realisierbarkeit gestoßen, was ihn aber nur ermutigt habe, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Dabei sei es sogar von Vorteil gewesen, dass die Spenden nicht im Überfluss eingegangen seien.

„So bin ich nie in Versuchung gekommen, Projekte anzustoßen, die ich nicht würde zu Ende führen können“, sagte er. Kahl dankte seinerseits allen Weggefährten und Förderern seiner Projekte, ohne die diese nicht hätten umgesetzt werden können. Die Früchte seiner Arbeit in Afrika machten ihn stolz. Er hoffe, dass sich die Jugend davon anstecken lasse, selbst auch ehrenamtlich tätig zu werden.

Der 62-jährige Kahl hat sich neben seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Kronberger Kommunalpolitik sowie als Schöffe am Frankfurter Landgericht sehr stark in der katholischen Kirche in Kronberg und Schönberg engagiert und dort vor allem sein Fachwissen als Architekt bei Baumaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Angeregt durch das Mammolshainer Heilig-Geist-Werk hat Kahl seit mehr als zehn Jahren einen wichtigen Beitrag zur Aufbauarbeit in Tansania geleistet. In Absprache mit den afrikanischen Heilig-Geist-Schwestern plante und baute er eine Kirche, die deutsch-afrikanische Begegnungsstätte „Amani-Haus“, zwei Grundschulen für 195 Schüler, einen Kindergarten, ein Frauenhaus und eine Krankenstation sowie ein Museum für deutsch-afrikanische Gebrauchsgegenstände.


Taunuszeitung, Freitag, 04. Oktober 2013


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