Planvoll gegen Trockenheit - Frauenprojekt in Himo soll dauerhaft mit Wasser versorgt werden


Das Bild aus Himo zeigt den Stand der Erdarbeiten an der Zisterne Foto: privat



Es ist wohltuend, in diesen Tagen unter die Dusche zu springen, den Wasserhahn aufzudrehen und sich so zu erfrischen. Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist in anderen Gegenden der Welt ein unvorstellbarer Luxus. Etwa in Tansania.

Kronberg/Himo. Das Hochland am Fuße des Kilimandscharo ist extrem felsig. Zur Urbanisierung müssen Steine und Felsen gesammelt sowie Erde aufgeschüttet werden. Gestrüpp muss entfernt und der Boden gedüngt werden. Seit Ende der 90er Jahre kultivieren die Frauen der Frauengemeinschaft im tansanischen Himo beharrlich die kargen Flächen.

Die Versorgung mit Wasser und Strom ist nicht flächendeckend, das Bruttoinlandsprodukt stagniert. Bis zu 50 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos und schlagen sich mit Hilfe der Familie und mit kleinerer Landwirtschaft durch.

Im April war eine Kronberger Delegation nach Tansania gereist, um die Entwicklung rund um die Paul-Albert-Simon-Schule zu begutachten. „Der Schwerpunkt war es, dem Hilferuf der dort aktiven Frauen nachzukommen, dauerhaft mit Wasser versorgt zu sein“, schreibt der Kronberger Architekt Max Werner Kahl in dem Bericht, den er jetzt der Taunus Zeitung hat zukommen lassen.

Ausgeklügeltes Konzept

Trotz des vorhandenen Bewässerungssystems werde das Wasser während der Trockenperiode immer noch knapp. Teilweise muss es mit Lastwagen angefahren werden. Der Kronberger Architekt, der seit mehr als 20 Jahren in Tansania tätig ist, hatte eine Gesamtplanung erstellt, die dank Kronberger Bürger und Misereor Unterstützung realisiert werden kann.
„Mit dieser Planung wird sichergestellt, dass ohne externe Wasserzuführung ein Mindestvorrat für 23 Tage gesichert ist“, erklärt Kahl. Das heißt, dass in einer eventuellen Notphase 12 000 Liter pro Tag entnommen werden können. Das Konzept sieht vor, dass alle sieben Liegenschaften zunächst mit Rinnen ausgestattet werden, die mit unterschiedlich großen Zisternen verbunden sind.
Von dort soll das Wasser über Wassertürme in die einzelnen Hausnetze gespeist werden. Sollte das Oberflächenwasser verbraucht sein, kann dieses durch das örtliche Wassernetz ergänzt werden. Das öffentliche Netz ist instabil und funktioniert nur wenige Monate im Jahr.
Vor etlichen Jahren wurde eine Bohrung bis in etwa 180 Meter Tiefe ausgeführt. Mittels eines mobilen Ersatzaggregats mit Pumpenanlage kann Trinkwasser aus dem unterirdischen Kilimandscharofluss gepumpt und die Zisternen aufgefüllt werden. Aber: Die Entnahme ist begrenzt. Darüber hinaus befindet sich in der Nähe des kleinen Baches auf dem Grundstück eine offene Zisterne mit einem Fassungsvermögen von rund 175 000 Litern. Je nach Wasserstand des Baches wird diese gefüllt. Das Wasser ist kein Trinkwasser, aber zur Bewässerung und zum Tränken der Tiere ausreichend. Bei Engpässen kann die Zisterne über die Trinkwassernetze mit gespeist werden.
Wenn die Arbeiten in diesem Jahr fertig werden, können circa 280 000 Liter Trinkwasser gespeichert werden.


Die Schüler im Hintergrund schauen den Arbeiten zu Foto: privat


Wartung wichtig

Kahl weiß aber auch: „Damit dieses System funktioniert und eine dauerhafte Wasserversorgung für Mensch, Tier und Pflanzen möglich ist, bedarf es einer verantwortungsvollen Überwachung und zeitnahen Steuerung der Anlage.“ Was die baulichen Maßnahmen betrifft, sollen die Arbeiten Ende des Jahres rechtzeitig abgeschlossen sein, noch bevor der Monsunregen beginnt.

Die Kosten für das Wasserprojekt belaufen sich auf rund 18 000 Euro. „Für die Realisierung der Projekte bitten wir um Ihre Unterstützung. Wir sind für jegliche Hilfe sehr dankbar“, wendet sich Kahl an die Leser der Taunus Zeitung. Bitte geben Sie für eine Zuwendungsbestätigung Ihren Namen und Ihre Anschrift an.


Heilig-Geist-Gemeinschaft der Frauen
Stichwort Wasserprojekt
Deutsche Bank
IBAN DE40 5007 0024 0447 2098 04



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