Hauptsache nachhaltig
Die von Kronbergern unterstützten Hilfsprojekte in Tansania tragen Früchte. Seit mehr als zwei Jahrzehnten unterstützen Kronberger die Entwicklungsprojekte der Heilig-Geist-Schwestern und des Säkularinstituts in Tansania. Zeit für eine Bilanz.

Kronberg. Hilfe in Entwicklungsländern ist ein zweischneidiges Schwert. Keine Frage, Unterstützung ist vonnöten, aber wie viel Hilfe ist hilfreich? Kann nicht ein zuviel an Hilfe genau das Gegenteil bewirken und kleine Erfolge und Fortschritte zerstören? Damit genau das nicht geschieht, setzen die von Kronberger Unterstützten Institutionen der Heilig-Geist-Schwestern und des Säkularinstituts für ihre Projekte in Tansania auf "Hilfe zur Selbsthilfe". Sie sind überzeugt, dass nur so nachhaltige Fortschritte erreicht werden können. Umso wichtiger, dass immer wieder dorthin geschaut wird, um zu prüfen, ob das Konzept der Nachhaltigkeit funktioniert und von den Menschen dort angenommen wird.
Die Probleme in Tansania sind unglaublich vielschichtig. Ein Drittel der Bevölkerung befindet sich unter der Armutsgrenze, fast ebenso viele sind Analphabeten. 20 Prozent der Bevölkerung haben Probleme, ihren täglichen Nahrungsbedarf zu decken, 8000 Frauen sterben in dem Land jährlich bei Geburten, die Zahl der HIV-Infizierten wird auf 1,8 Millionen geschätzt.

Unermüdlicher Sammler

Es gibt also alle Hände voll zu tun für die Kronberger Helfer. Max-Werner Kahl ist einer von ihnen, dem dieses Land und die Menschen dort sehr am Herzen liegen. Nicht nur, dass er in Kronberg seit vielen Jahren unermüddlich für diese Projekte Geld sammelt, er fährt auch selbst nach Tansania, um dort zu schauen, wie dei Spendengelder verwendet werden - und die Bilanz nach 22 Jahren, davon ist er überzeugt, kann sich sehen lassen.
Bei den Projekten im nor-tansanischen Bezirk Moshi geht es vor allem um Landwirtschaft, Schulen, schulische Ausbildung und medizinische Versorgung. Die einheimische Kultur wird gefördert, Ingenieure unterstützen die Einheimischen bei Wasserbau-Projekten, und nicht zuletzt soll auch die christliche Glaubenslehre verbreitet werden, so Kahl.

Die Helfer haben hier moderne Schulgebäude errichtet, in denen ausgebildete Lehrer die Kinder unterrichten. Sie erhalten zudem täglich eine warme Mahlzeit. Der soziale und wirtschaftliche Status der Familien ist dabei unerheblich. Fortschritte hat Kahl auch in der Landwirtschaft gemacht. Denn durch ständige Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sei der Ernteertrag seit 1964 verfünffacht worden. Dennoch herrscht oftmals Hunger, was auch daran liegt, dass etwa die Hälfte der ländlichen Bevölkerung keinen Zugang zu suberem Wasser hat. Daher wurde bei allen Bauvorhaben, die mit Kronberger Geld initiiert wurden, das Dachflächenwasser in Zisternen abgeführt. Mit diesem Wasser wurde der landwirtschaftliche Ertrag angehoben, die Wasserqualität verbessert.

Durch den Aufbau von Gesundheitszentren, besonders in Sanya Juu, ist die Geburtensterblichkeit zurückgegangen und eine verbesserte medizinische Sofortversorgung möglich geworden, schildert Kahl. In einem speziell errichteten Betreuungszentrum werden HIV-infizierte Kinder liebevoll versorgt.In dem mit finanzieller Unterstützung betriebenen Gesundheitszentrum in Sanya Juu können auch Zahnbeschwerden gelindert werden.


Foto: privat


Nachhaltig gebaut

Alle Bauvorhaben, die von Kronberg geplant und finanziell unterstützt wurden, sind auf Jahrzehnte konzipiert. Und die Arbeit fruchtet: Neuerdings werden Instandsetzungen von den Einheimischen ausgeführt. Die Tradition, Häuser abzuwohnen und dann neu zu errichten, verschwindet. Das große Dach der örtlichen Magnificat-KIrche wurde überwiegend aus eigener Kraft der Tansanier ausgebessert. Die Hilfe zur Selbsthilfe wächst anstatt das Warten auf Hilfe von außen.

Wer die beiden Projekte weiter unterstützen möchch Spenden auf das Missionskonto der Heilig-Geist-Schwestern, Stichwort "Sanya Juu", Frankfurter Volksbank, IBAN-Nummer DE 38501900000300453260 oder das Missionskonto Säkularinstitut, Stichwort "Wasserprojekt", Heilig-Geist-Gemeinschaft der Frauen e.V., Deutsche BAnk Oberursel, IBAN DE 40500700240447209804. aw


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