Nach vielen Stunden tiefen Schlafs in dem funkelnagelneuen Bett ein frohes Aufwachen in dem komfortablen Zimmer, ich kann “oh Freude- warm duschen und komme, weil die Türen alle verschlossen waren und der Ausgang schwer zu finden, zu spät in die Messe. Wieder diese Ruhe der Magnifikatkirche, das innige Gebet, der so wundervolle vielstimmige Gesang der Schwestern. Es ist hell geworden, denn hier, nur einige Grad unterhalb der imaginären Linie, die sich Äquator nennt, schießt die Sonne hoch wie eine geröstete Scheibe Brot aus dem Toaster. Nach dem Erzählfrühstück der munteren Gruppe folgt das Herumgehen im und ums Haus, das Vorstellen der Museumsstücke den eifrig lauschenden Schwestern Inviolata und Jucunda durch Max, ersteÜberlegungen zur Platzierung der Gegenstände.
Mit Schwester Flora nimmt die Gruppe die Farm in Augenschein, landet zuletzt in der geräumigen Küche und besucht die 13 neuen Postulantinnen in ihrer Schulklasse. Ein Lehrer hierzulande kann von so aufmerksamen und willigen Schülern nur träumen. Zu Mittag endlich Bananenbrei! Nachmittags während die Gruppe zur Dispensary der Schwestern geht, Ruhe auf der Farm. Nach dem Abendessen, während alle von dem entzückenden winzigen Massaibaby schwärmen, großes Palaver auf der Terrasse. Was für ein wunderbarer Sternenhimmel! Gibt es hier mehr Sterne als bei uns? Eine noch bessere Nacht; denn mein Bett hat vier Pfosten und ein Moskitonetz bekommen, ein wahres Himmelbett.
Sigrid Josts Bericht über die Dispensary: Am 2.Nachmittag bei den Holy Spirit Sisters wanderten wir, begleitet von Schwester Flora, zur sogenannten Dispensary, einem kleinen privaten Krankenhaus, das von den Schwestern geleitet wird. Durch ein Tor, das die geschlossene Anlage schützt, zeigen uns die Schwestern, von denen es dort mindestens 6-8 gibt, niedrige langgestreckte Häuser, Blumen umrankt, getrennt nach Männern, Frauen und Kindern. In der Frauenabteilung begrüßen uns mehrere Mütter mit Kindern. Sie hätten Lungenentzündung, erklärte Schwester Kathrin. Auch Malaria und Aids wird dort behandelt. In diesem Bereich, für uns ungewöhnlich, gab es auch eine Freiluftkochstelle: Vollpension wie bei uns gibt es nicht ! In einer weiteren umzäunten Gartenanlage befanden sich die Arztsprechzimmer, Labor, Zahnklinik und ein kleiner Kiosk. Dort wurde auch eine junge Massai mit ihrem Frühchen versorgt. Die Doktorschwester Josepha war erfreut über unseren Besuch und das, was wir an Medikamenten und Messgeräten mitgebrachten. Dankbar hörte sie sich unsere Erklärungen dazu an. Wir verließen die Dispensary mit dem Gefühl, dass hier hilfreich Gutes getan wird und wir dabei helfen konnten. Ein gepflegter Blumengarten mit einer prachtvoll lila Jacaranda entlassen uns mit einem guten Gefühl, freundlich verabschiedet von winkenden Schwestern.