Was für eine Freude für die Kinder in Himo? Nach fast 3-monatiger Reise von Kronberg über Bremerhaven nach Daressalam sind die, vom Kreis gespendeten Kronberger Schulmöbel heil in Himo eingetroffen.
Gerade die letzten 24 Stunden waren voller Aufregung. Am Samstag sollte der Abladekran bereitstehen, um die riesigen 20-zoll Container von den Lastzügen auf die bereits vorgefertigten Fundamente abzustellen. Alle waren heilfroh, dass der Kran den ca.2,40 m schmalen und 400 m langen unbefestigten und kurvenreichen Steinpfad zur Schule schrittweise geschafft hatte.
Dann kam die Mitteilung des LKW-Fahrers: dass er erst am darauffolgenden Montag Himo erreichen könne und das die angedachten 2,3 Tonnen Zugkraft des Krans auf 4,8 Tonnen erhöht werden müssen. Was nun? Der Kran war zu schwach, ein größerer musste unbedingt bis zum Montag aus der Stadt Moshi herbeigeschafft werden. Die Frage war nur - wird er die schlechte Wegstrecke überhaupt bewältigen können? Solche Probleme zu meistern sind die Afrikaner sehr ideenreich. Am Sonntag nun endlich startete der große gelbe Autokran von Moshi aus zur ca. 85 km entfernten Stadt Himo, schafft es allerdings nicht vor Dunkelheit die Stadt zu erreichen. Da es bei Dunkelheit höchst gefährlich ist auf diesen Straßen zu fahren, (jedes Fuhrwerk, Spaziergänger, Kinder, Eselskarawanen aber auch Autos sind ohne Schutzbeleuchtung und bei afrikanischer Dunkelheit nicht zu sehen) hatte der Gesetzgeber ein Nachtfahrverbot für solche Baufahrzeuge angeordnet.
So kam es wie es kommen musste, die Polizei stoppte den Krantransport und belegte den Fahrer mit einer saftigen 220.000 Tansanische Schilling Strafe. Niemand konnte diesen Betrag bezahlen. Juanna -afrikanische Leiterin der Frauengemeinschaft- wurde eilends herbeigeholt, ihre Bemühungen und langen Erklärungen dass diese Aktion einzig und allein für die afrikanischen Kinder sei stimmten den Polizisten um. Ergebnis: Keine Geldstrafe, besser sogar polizeiliche Unterstützung des Schwertransportes bis zur Schule. Montag Mittag nun endlich war der Containertransport an der Hauptstraße gesichtet worden. Würde er den 400 m langen Pfad zur Schule durch unwegsames Gelände schaffen? Ich mache es kurz. Voll beladen schaffte er den Weg zur Schule, der Rückweg war ohne Containerlast nicht mehr möglich. Aber auch da haben Afrikaner Ideen.
Mit einer Vielzahl von Menschen, vorhandenen Gerätschaften und dem noch vorhandenen Kran als Hilfsmittel schaffe man es die Fahrzeuge aus dem Gelände herauszuzerren. Welche Aufregung bei den Erwachsenen, welcher Spaß bei den Kindern! Noch nie in ihrem Leben hatten die Kinder einen Kran gesehen geschweige denn solch eine Ablade- und Hilfsaktion verfolgt.
Gespannt und geduldig wartete man, dass nun endlich die Containertüren geöffnet wurden. Schulmöbel aus Deutschland - Schulmöbel aus Kronberg. Für jedes Kind einen eigenen Stuhl, für jedes Kind einen eigenen Tisch. Super! Assante sana.
Es sprudelte nur so von neuen Ideen. Dürfen wir die Container bemalen? Kann man aus den Containern nicht 2 Häuser bauen? usw usw Juanna war unter größtem Druck, hatte sie doch für den nächsten Tag bereits Tickets die sie nach Frankfurt bringen sollten.