Raumprogramm

Projekt
Bau einer multifunktionalen Kirche auf dem Gelände der Heilig-Geist-Schwestern in Kilari, Sanya Juu, Diözese Moshi, Tansania


Standortbestimmung des Projektes
Kilari ist ein Vorort von Sanya Juu in der Westkilimanyaro Region. Es liegt etwa 65 km von Moshi entfernt. Die meisten Bewohner sind Masai. Aber auch die Stämme der Chagga, Nyaturu, Meru, Ngoni und Sambaa sind angesiedelt. Wirtschaftlich ist die Bevölkerung recht arm. Sie ernähren sich von dem Ertrag ihrer kleinen Farmen.

Beschreibung des Kirchenprojektes
Als Missionarinnen haben die Schwestern ihr Apostolat seit 1972 ausgebaut, um den Einheimischen sozial, materiell und geistlich zu helfen. Sie nutzen zur Zeit einen Raum als Kapelle, der schon lange viel zu klein ist. In der ganzen Gegend gibt es keine Kirche. Zudem ist auch das Formationshaus der Heilig-Geist-Schwestern in Kilari.
Die große Not ist, eine multifunktionale Kirche für etwa 300 Personen zu errichten, die Möglichkeiten für verschiedene Aktivitäten bietet. Der Planungsentwurf wurde von Architekt Max-Werner Kahl, Kronberg, zunächst vor Ort in Tanzania entwickelt.

1. In Verbindung mit der Kirche sollte ein Raum geschaffen werden, der genutzt werden kann als Versammlungsstätte mit multifunktionaler Nutzung
- Lobpreis- und Anbetungskapelle
- Meditationsraum
- Unterrichtsraum für die religiöse Unterweisung von Kindern
- Unterrichtsraum für die Katechumen und Katecheten für Besinnungstage und Vorträge
- für Unterricht mit den Patienten der Magadini-Krankenstation (Mütter, Kinder)
- für Seminare mit Eltern (Hygiene, natürliche Familienplanung u.a.m.)

2. ein Raum als Sakristei

3. ein kleiner Raum als Office

4. Das Dach der Kirche ist mit Dachrinnen geplant, was sonst nicht üblich ist. Das Regenwasser soll in Zisternen für die trockene Jahreszeit gespeichert werden. Dies soll die Bevölkerung zur Nachahmung animieren.

5. Die Sonnenenergie soll über Solarflächen genutzt werden.

6. Baukörper und Form
- Anlehnung an althergebrachte, afrikanische Nomadenhäuser, z.b. Massaihütte-Zentralbau

7. Gebäudekonstruktion
Die stützenfreie Holzdachkonstruktion soll eine ingenieurtechnische, statische Herausforderung für die afrikanischen Erbauer werden. Dabei sollen ortsübliche, möglichst selbst herzustellende, einheimische Baustoffe wie Steine, Beton, Hartholz, Bleche, Glas Verwendung finden. Der stätzenfreie Rundbau "Raum im Raum" soll lichtdurchflutet und pflegeleicht geplant werden. Afrikanische und deutsche Baumeister sollen ihr Fachwissen untereinander austauschen und einbringen.

8. Architektur und Gestaltungsvorgaben
Der Altar soll, entsprechend kirchlicher Baugeschichte, nach Osten ausgerichtet werden. Der Lichteinfall durch die 40x40cm großen Glasmodule erfolgt über 360 Grad. Die zu verwendeten bunten Gläser sollen sich, je nach Sonnenstand, in den Farbnuancen verändern.

9. Innenraumgestaltung und Kultgegenstände
In der Innenraumgestaltung sollen sich mehrere Kontinente und unterschiedliche Kulturen begegnen. Die großflächigen, gleichgroßen Innenwände sollen von den umliegenden Volksstämmen besonders gestaltet werden. Afrikanische und europäische Schnitzkunst sollen zusammengeführt werden, indem Altar und Ambo von Afrikanern gestaltet und Tabernakel, Schiebewand sowie der Kreuzweg aus Europa/Deutschland kommen werden. Kultgegenstände aus Keramik mit kunstvollen Bemalungen sollen für die Kirche in Osteuropa/Slowakei hergestellt werden.