Fahrt nach Tansania - Sanya Juu - Reisetagebuch 2007 - Lissa Fuchs

Dienstag, 23. Oktober - Mittwoch, 24. Oktober
Mit fast zweistündiger Verspätung und einigen Irrungen und Wirrungen (wo ist Werner?) starten wir um 22.10 von Frankfurt Airport und kommen nach einem ruhigen Flug um 7 Uhr Ortszeit am Kilimandjaro National Airport an. Die Müdigkeit ist schnell verflogen, die Neugier überwiegt. Was erwartet uns in den nächsten vierzehn Tagen?

Drei Schwestern der Holy Spirit Sisters holen uns mit ihrem Bus ab, Gabriel, der umsichtige Fahrer, bringt uns via Kassette gleich tansanische Musik zu Ohren. Das Hauptinstrument quäkt wie Babygeschrei aber mit der Zeit gewinnen einige aus der Gruppe die Musik so lieb, dass sie die Kassette besorgt haben möchten. Unterwegs bekommen wir die ersten Eindrücke von der Landschaft und vor allem sehen wir im Morgensonnenlicht die Schneekappe des
Kilimandjaro! So wird er sich uns nicht mehr so oft zeigen.
Nach ca. 1 Stunde Fahrt nähern wir uns Sanya Juu. Die Umgebung wird immer grüner und eine Bougainvilleahecke schmückt die Auffahrt zu den Schwestern. Wir werden so freudig und herzlich von vielen Schwestern mit Singen und Tanzen begrüßt und umarmt, dass wir uns sofort wohl fühlen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, erwartet uns ein festliches Frühstück. Danach besichtigen wir die beeindruckende Magnificat Kirche mit dem von der Gruppe gespendeten Altarbild, das in der Morgensonne seine volle Leuchtkraft entfaltet. Max erklärt uns alle Einzelheiten der Kirche.

Um 13 Uhr gibt es Mittagessen. Vorneweg sei für alle Tage, die wir bei den Schwestern verbrachten, gleich erklärt: sie haben uns wunderbar mit den Produkten ihrer Farm versorgt und ernährt. Jede Mahlzeit hat Spaß gemacht! Vom Udschi mit Sauermilch und braunem Zucker überstreut am Morgen bis zum immer warmen Abendessen, von kargem Klosteressen konnte keine Rede sein. An manchen Tagen brachten wir es auf bis zu 5 Mahlzeiten am Tag! Die Hosenbünde beginnen bald zu kneifen.

Am Nachmittag laufen wir in Begleitung der Schwestern zur Krankenstation und werden auch hier mit Freudengesängen und Zungenträllern begrüßt. Es folgt eine Ansprache der Oberin, Sister Inviolata, die sich für die mitgebrachten Geschenke - weiße Kittel, Infusionsschläuche, einen Blutdruckmesser - mit innigen Worten bedankt. Vor allem werden immer wieder die Verdienste der Brüder Michael und Max hervorgehoben.

Wir besichtigen alle Stationen. Beeindruckend ist der Schulungsraum für Schwangere, das sehr einfache Labor und der Stolz der Schwestern: ein Ultraschallgerät. Alles ist peinlich sauber und macht mit den Bepflanzungen im Außenbereich einen ansprechenden Eindruck. In der Abenddämmerung laufen wir mit Max zu dem Hügel, wo er gerne die Begegnungsstätte bauen möchte. Von hier aus hat man einen freien Blick zum Kilimandjaro und Mount Mero. Vor dem Essen haben wir, wer möchte, die Gelegenheit, eine warme Dusche mit einem halben Eimer warmem Wasser zu nehmen. Auch das geht und man wird auch sauber!

Nach dem Essen tanzen, singen und trommeln uns die jungen Schwestern ihren Willkommensgruß.

Danach gibt es eine Gesangsprobe mit Usch und Werner. Einige Lieder sollen für die Sonntagsmesse eingeübt werden, aber die Schüler lassen heute die nötige Einstellung vermissen. Nach unserm abendlichen Whisky fallen wir in unsere Betten.

Donnerstag, 25. Oktober