bie.KRONBERG. Die Tische sind Klassiker, die Stühle mit den abgerundeten Lehnen sowieso. Bis vor kurzem haben dort noch die Schüler der Kronberger Kronthalschule gesessen, und die Möbel sind nach Worten von Schulleiterin Barbara Salewski noch gut in Schuss. Nach einer längeren Reise im Schiffscontainer sollen die Tische und Stühle demnächst afrikanischen Kindern eine Perspektive für ihr Leben eröffnen. Der Hochtaunuskreis hat sie einem Hilfsprojekt der Heilig-Geist-Gemeinschaft zur Verfügung gestellt, die in Tansania außer einem Landwirtschaftsprojekt auch eine Schule errichtet hat.

2007 sei mit dem Bau der Grundschule in Himo begonnen worden, sagte Fein, und nachdem im vergangenen Jahr der Kindergarten eröffnet worden sei, würden seit diesem Jahr die ersten Kinder unterrichtet. Viele kämen von weit her und erhielten in der Schule ein Frühstück und ein Mittagessen – oft die einzigen Mahlzeiten am Tag. Da sich die Eltern kein Schulgeld leisten könnten, sei die Schule der Heilig-Geist-Schwestern die einzige Chance, aus den ärmlichen Verhältnissen auszubrechen. „Das wissen die Kinder, und sie sind deshalb mit Begeisterung dabei", sagte Fein. Benannt ist die Paul-Albert-Simon-Schule nach dem früheren Mammolshainer Pfarrer. Sie ergänzt ein Haus für Frauen, die auf einem großen Gelände den Anbau von Mais, Kaffee oder Bananen erlernen. 50 Frauen, viele von ihnen alleinerziehende Mütter, leben dort. Auch eine Wasserversorgung mit Brunnen und Zisterne sowie eine Kapelle gehören zu den Projekten der Gemeinschaft. Im nächsten Jahr soll zudem ein ebenfalls von Kahl geplantes deutsch-afrikanisches 1 Begegnungszentrum eröffnet werden.

Die Kinder der Kronthalschule bekommen zum neuen Schuljahr nicht nur neue Möbel, sondern können dann auch ihre Schule am alten Standort in der Kronberger Stadtmitte beziehen. Der Neubau ist inzwischen fertiggestellt.