Kapelle „Mutter der ewigen Liebe“ feierlich eingeweiht
04.03.2010 Königsteiner Woche
Mammolshain (kw) – 2007 hatte Marianne Fein, internationale Leiterin der Heilig-Geist-Frauengemeinschaft in Mammolshain, die Idee, 2008 war Grundsteinlegung, Gründonnerstag 2009 Richtfest und am 23. Januar 2010 wurde die Kapelle „Mutter der ewigen Liebe“ im tansanischen Himo vom Bischof der Diözese Moshi, Isaac Amani Massawe, feierlich eingeweiht. Entworfen hat das Gotteshaus der Kronberger Architekt Max-Werner Kahl, der sich bereits seit mehr als 15 Jahren für Projekte in den Partnergemeinden der Heilig-Geist-Gemeinschaft in Tansania engagiert.

„Die Kirche soll eine Stätte der Begegnung für die Kinder des benachbarten Kindergartens und der Schule sein, für die Frauen des Projektes ,Women and Development’ eine Stätte des Gebets und der geistliche Mittelpunkt der Gemeinschaft“, erläutert Max-Werner Kahl. In seinem Entwurf, der sich an die Form der einheimischen Häuser anlehnt, hat er die Gestaltungselemente der ebenfalls von ihm erbauten Magnifikat-Kirche im Kloster Sanya Juu der Heilig-Geist-Schwestern noch einmal aufgegriffen als Ausdruck der Verbindung zwischen den Gemeinschaften. Und in Anlehnung an die Marienkapelle in
Mammolshain, die für die Anfänge des Opus Spiritus Sancti (Heilig-Geist-Werk) große Bedeutung hat, erhielt die Kirche in Himo das gleiche Votivbild. Das Tabernakelbild „Mutter der ewigen Liebe“, das auch auf den Medaillen zu sehen ist, die die Mitglieder der Frauengemeinschaft des Opus Spiritus Sancti und die Heilig- Geist-Schwestern tragen, stammt von Dr. Christian Kahl aus Steinheim.

Rund 35.000 Euro hat die Kirche gekostet. Das Geld haben einige wenige Spender aus Kronberg aufgebracht, unterstützt vom internationalen katholischen Missionswerk Missio. Der Entwurf für das Wandbild „Das Wunder der Schöpfung“ stammt von Pater Polykarp aus Münster Schwarzach, der früher in Frankfurt lebte und wirkte. Ausgeführt wurde das Gemälde vom einheimischen Künstler Siegfried Jordan. Gestiftet hat es die Kronberger Reisegruppe, die im vergangenen Jahr zum Richtfest nach Tansania gereist war.

Zu Beginn hatte Bischof Isaac Amani Massawe, begleitet von einer Prozession aus rot gekleideten Messdienern, zahlreichen Geistlichen und den Frauen der Heilig-Geist-Gemeinschaft, das Gotteshaus am Gedenkstein geweiht und das himmelblaue Band vor der Eingangstür durchschnitten. Für die mehr als 700 Gäste, die zu der Feier gekommen waren, war die neue Kirche allerdings zu klein. Das feierliche Hochamt mit vielstimmigen Gesängen des Chores fand daher unter dem Dach der Paul-Albert-Simon-Schule statt, wobei die Gäste aus Deutschland auf den Stühlen Platz nehmen durften, auf denen noch bis zum vergangenen Sommer die Schülerinnen und Schüler der Kronthal-Schule saßen,
als sie während der Bauzeit in ihrer neuen Schule im Container an der Altkönig-Schule unterrichtet wurden. Der Hochtaunuskreis hatte die Schulmöbel – wie berichtet – der Schule in Himo gespendet und nach dreimonatiger Reise von Kronberg über Bremerhaven waren sie in Himo eingetroffen.

Nach der Predigt wurde die Feier in der neu geweihten Kirche fortgesetzt, wo als deutscher Festbeitrag die Kronberger Mezzosopranistin Laetitia Cropp ein Halleluja, „Amazing Grace“ und Bachkantaten
sang. Auf dem Altar hatte die Kerze einen Ehrenplatz bekommen, die die Besucher aus Kronberg als Symbol der Freundschaft zwischen den beiden Ländern Deutschland und Tansania und als Erinnerung an den Kirchweihtag mitgebracht hatten.

Nach dem Gottesdienst spielten Jugendliche, verkleidet als Bischof, Prälat und Bittstellerin, ein Theaterstück, in dem sie die Geschichte des Landerwerbs für das Projekt und die Kirche noch einmal lebendig werden ließen. Massaifrauen in ihren malerischen Gewändern führten Tänze vor und die Frauen des Himo-Projekts erzählten in rhythmischen Gesängen längere Geschichten. Später gab es für alle Festteilnehmer im Patio der Schule ein reichhaltiges Büfett mit Büffel- und Ziegenfleisch, Bananenbier aus Kalebassen und vom Bischof geweihtem Sekt. Ein vor allem für die Besucher aus Kronberg beeindruckendes und beglückendes Fest. Inzwischen, hat Architekt Max-Werner Kahl
aus Himo erfahren, wird die Kirche „Mutter der ewigen Liebe“ täglich genutzt. Jeden Morgen um 6.30 Uhr wird eine Messe für die Menschen gelesen, die anschließend zur Arbeit gehen, und jeden Morgen ist die Kirche voll.

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