Freitag, 26. Oktober
Frühes Aufstehen! Heute soll es um acht Uhr mit dem Bus der Schwestern nach Himo zur Einweihung des neuen Kindergartens losgehen. Vorher will Max in Moshi die Planung der Safari zu einem guten Ende bringen. Das gestaltet sich allerdings schwieriger als erwartet.

Mit Verspätung kommen wir zur Feier. Vor dem Kindergarten ist es festlich bunt geschmückt und alle sitzen im Schatten unter blauen Plastikplanen. Der Bischof von Moshi und mehrere Priester zelebrieren die Messe. Nach der Messe gibt es für die Geistlichen und uns in einem separaten Raum einen üppigen Imbiss. Danach folgen die ausgedehnten Begrüßungen, Grußbotschaften und Darbietungen. Der Brief der Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit H. Wieczorek Zeul wird von Angelika auf Deutsch vorgelesen und von Maud ins Englische übersetzt. Max wird ausführlich begrüßt und gewürdigt für sein Engagement. Zu unserer Freude wird immer wieder" Kahl Max" gesagt, was zu anderen Assoziationen führen kann.

Von Johanna Lehmann werden dem Bischof zwei Tafeln überreicht. Die eine weist auf die "Paul Albert Simon School" hin und die andere Max als Architekten für die noch zu bauende Kirche aus. Max überreicht dem Bischof einen Umschlag mit Spendengeldern für die neue Kirche. Die folgenden Darbietungen sind vielfältig. Am eindrucksvollsten ist der Tanz der Chaggas. Die Gewänder, die sie tragen und das gewundene Horn, dem der Vortänzer dumpfe Klänge entlockt, sind imposant. Aber auch der Tanz der Frauen, die Darbietungen der Kinder und ein sehr guter Jugendchor gefallen uns sehr.
Ein üppiges Essen beschließt die Feier. Unser Bischof sitzt schon am Tisch, der wie ein Altar vor unseren aufgereihten Stühlen steht, und genießt sein Essen und sein Bier. Als Krönung wird ein bis auf den Kopf abgedecktes, gegrilltes Zicklein hereingebracht, das der Bischof ritualmäßig tranchiert und allen Persönlichkeiten des Tages ein Stückchen davon überreicht, wozu die Schwestern einen Art Kehrreim singen.

Draußen umringen uns viele Kinder. Hätten wir doch nur mehr unserer Geschenke mitgebracht! Mit dem Bus werden wir nach Rauya gebracht. Auf dem Weg sehen wir, wie die festlich gekleideten Menschen in ihre Hütten heimkehren. Die Armut ist für uns erschreckend.

In Rauya übernachten wir im Mutterhaus der Holy Spirit Sisters. Wieder werden wir herzlichst begrüßt und trinken miteinander Kaffee bzw. Tee. Nach einem heftigen Regenguss besichtigen wir ihre Farm. Nach dem Abendessen begrüßen uns alle Schwestern mit Gesang und Trommeln.

Wir sitzen bis in die Nacht im Innenhof unserer Unterkunft und diskutieren über den Sinn der geplanten Projekte. Michael und Bernd scheinen in dieser Nacht durchzudiskutieren, jedenfalls waren es die letzten Stimmen, die vor dem Einschlafen hörbar waren und die ersten im Morgengrauen.

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