Zusammenarbeit mit Tansania Mal zu viel Wasser, mal gar keins


Essen an Tischen statt auf dem Boden: der neue Speisesaal in Himo. Foto: privat


Tansania/Kronberg. – 13.01.2016 Wenn der Monsunregen kommt, müssen Großdächer stabil sein. Andererseits bricht ohne Pumpen die Wasserversorgung zusammen. In beiden Fällen ist Kronberger Solidarität gefragt.

Kronberg. Der Kronberger Architekt Max-Werner Kahl engagiert sich seit langem für das Hilfsprojekt in Himo (Tansania). Gestern erhielt er einen Anruf aus Afrika. Der traurige Inhalt: Die gesamte Wasserversorgung sei zusammengebrochen. Die Kronberger Wasserpumpe habe nach etlichen Jahren den Geist aufgegeben. Die staatliche Wasserversorgung wird wie beim Strom täglich für Stunden abgestellt, und die Zisternen seien nahezu leer. Für Kahl steht daher fest: „Wir werden weitere Dächer mit Rinnen bestücken und Zisternen bauen müssen.“ Zunächst aber benötige die Frauengemeinschaft eine neue Pumpe. Der Angebotspreis liegt bei 2500 Euro. Die Pumpe müsste aus Südafrika importiert werden. Wer in Sachen Pumpe aktiv werden möchte, soll sich direkt an Max-Werner Kahl, Telefon (0 61 73) 94 04 00, wenden.
Kahl war erst im Herbst mit einer Kronberger Delegation in Himo, als Nuntius Franzisko Padilia und Bischof Isaak Amani bei einem Festakt die Dinning Hall und das Cooking House einweihten. Das von Kronberg aus geplante und finanziell mit unterstütze Bauprojekt, war von der neuen, kürzlich errichteten Paul-Albert-Simon-Schule als besonderer Wunsch der tansanischen Behörde ergänzend realisiert worden. Die etwa 350 Schulkinder haben jetzt die Möglichkeit, das ihnen angebotene, warme Essen nicht mehr vom Fußboden, sondern in einem geschützten Bereich sitzend einzunehmen. Mit dem stattlichen Betrag von 24 000 Euro wurde die Speisehalle von den Sternsingern mitfinanziert.
Ein weiterer Grund der Afrikareise war die Besichtigung des 13 Jahren alten Magnificat-Kirchendaches gewesen. Starker Monsunregen war unter die Dachhaut gelangt und hat die Statik der 16 Holzbinderkonstruktionen negativ beeinflusst. Im Mittelpunkt des mehr als 1000 Quadratmeter großen, stützenfreien Daches kommen circa 200 Tonnen an Kräften zusammen. Kahl hatte den Darmstädter Prüfingenieur Dr. Wilhelm Schulenberg nach Sanja Yuu mitgenommen, um sich an Ort und Stelle über den statischen Zustand des Kirchendaches zu informieren. Das Ergebnis war: Die 30 Meter überspannende Konstruktion aus Eukalyptusholz muss in diversen Bereichen ertüchtigt werden. Die Blecheindeckung ist verbraucht. Bei den Ertüchtigungsarbeiten muss die abgehängte Holzdecke ebenfalls erneuert werden. Es wird mit Kosten von 45 000 Euro gerechnet.Bis zum Abschluss der Bauarbeiten müssen die 380 Schüler auf ihre tägliche 6.20-Uhr- Frühmesse in der Kirche verzichten. Mit den Bauarbeiten soll bald begonnen werden.
Übrigens: Die Kolpingfamilie Oberhöchstadt lädt für Dienstag, 26. Januar, zu einem Informationsabend in den Pfarrsaal von St. Vitus ein. Dort wird Gudrun Becker-Schlünder über die Situation in Himo referieren.
 
Spendenkonto: Heilig Geist Schwestern Internationale Leitung e. V., Volksbank Frankfurt, DE 38501900000300453260,
BiC: FFVBDEFF.


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